Rezensionen

Hier einige Stimmen zu „Frau Kassel will Wunder“:

Bei einer Leserunde auf  „Lovelybooks“ hat „Susimueller“ folgende Rezension geschrieben. Hier ein Auszug:

Eine spirituelle Reise zwischen Schulmedizin und alternativen Methoden
Ich habe schon lange kein Buch mehr gehabt, an dem ich mich so schnell so intensiv festgelesen habe. Obwohl ich sogar vom Klappentext her etwas anderes erwartet habe. Ich dachte es ist wieder einmal ein Buch, einzig und allein gegen die Schulmedizin, das besagt, man müsse nur irgendetwas Spirituelles tun, um gesund zu werden. Aber Pustekuchen. In diesem Buch geht es um so viel mehr und das, fein herausgearbeitet zu einer tollen sehr flüssig zu lesenden Geschichte.
Frau Kassel hat Krebs und liegt während ihrer Chemotherapie im Krankenhaus. Dort grübelt sie über das Leben und ihre Krankheit nach und wird von Angstattacken geplagt. in ihrer Verzweiflung trifft sie eines Abends bei einem Fluchtversuch auf Paul, der ihr Halt gibt, indem er einfach nur neben ihr auf der Treppe sitzt…
Zwischen Paul und Frau Kassel bahnt sich eine hinreißende E-mail Freundschaft an, bei der Paul Frau Kassel mit viel Witz und Charme auf ihrer Reise beiseite steht.
Auf ihrer Reise lernt Frau Kassel einen Fernheiler kennen, begibt sich in die Hände ihrer tiefsprituellen Schwester und unternimmt mit ihrer Freundin eine Reise nach Damanhur, der spirituellen Lebensgemeinschaft in Italien…
Zuerst hat mich fasziniert, wie schön die Schriftstellerin eine Gefahr, die jede Krankheit birgt, herausgearbeitet hat. Nämlich, dass man für seine Krankheit lebt und das Leben vergisst.
Und dann wird auch Frau Kassel, wie so ziemlich jeder schwer kranke Mensch mit dubiosen Angeboten konfrontiert, die sich die verzweifelte Hoffnung zu Nutzen machen und mit dem Glauben spielen. Dabei sind diese Angebote bestimmt für den ein oder anderen richtig, aber sie spielen mit der Angst, dass man selbst an seinem Zustand Schuld ist, wenn man nicht gesund wird. Da wird Krankheit sozusagen zur Strafe, weil man irgendetwas im Leben falsch gemacht hat. Man glaubt zu wenig, man lässt sich auf die Schulmedizin ein, man isst zu lasterhaft oder sonst irgendetwas…
Ich finde die Annäherung der skeptischen Frau Kassel mit der spirituellen Findung zu sich selbst sehr gut gemacht. Die Zweifel, dann wieder das sich darauf Einlassen und das Staunen über die Gefühle die sie spürt. Auch die Selbstzweifel des Heilers Paul an seinem Beruf und seiner Berufung sind toll ausgearbeitet. Und, was zusätzlich sehr gut gelungen ist, ist die heimliche , kleine Liebesgeschichte, die sich über den Mailaustausch zwischen Frau Kassel und Ihrem Treppennachbar Paul anbahnt. Die Mails lockern den ganzen Text auf. Sie sind so liebenswert und witzig geschrieben.
Besonders wie Charlotte auf ihrer Reise immer weniger an ihre Krankheit denkt und immer mehr Neues erlebt beeindruckt. Auf ihrer Suche nach Wundern erfährt sie, dass dabei die Illusion wichtig ist und es gar nicht darauf ankommt, ob das Wunder echt ist oder nicht. Sehr bemerkenswert finde ich, wie sich alles im Verlauf der Geschichte um Paul zuspitzt. Wie wenig das Heilen ohne Medikamente in der Gesellschaft akzeptiert wird. Auch, wenn man trotz Spiritualität die schulmedizinischen Notfallmedizin beachtet. Auch Paul zweifelt. Denn niemand ist vollkommen. Jeder, der Spiritualität lehrt ist selbst noch am Lernen. So lernt Paul eigentlich an Charlotte…
Das Buch birgt so viel Wahrheit. Die Wahrheit wie schwierig es ist Spiritualität ganz selbstverständlich in das normale, bodenständige Leben mit einzubauen. So oft, möchte man die Energie nur für sich selbst nutzen und schlägt doch auf so viel Hass von Leuten, die eigentlich gar nicht mit einbezogen sind. Allerdings passiert es auch oft, dass Spiritualität zu extrem gelebt wird und dann das Weltliche vergessen wird, was auch gefährliche Ausmaße haben kann. Eben indem man nicht nach allen Seiten hin offen ist und sich ganz extrem gegen den schulmedizinischen Weg versperrt. Deshalb finde ich das in dem Buch so schön gelöst, dass Charlotte nach ihrer Reise nicht komplett gesund ist, sondern ein Stillstand eingetreten ist. Der ihr Zeit gibt weiter ihren eigenen Weg zu gehen. Ich glaube so sehr wie man sich gegen Spiritualität versperren kann, so sehr kann man sich auch hineinsteigern , sie zum Extrem steigern und sich und seinem Körper damit auch nichts Gutes tun. … Das fließen lassen, zur Ruhe kommen und mit der Spiritualität im Hier und Jetzt sein, ich glaube das ist die Lösung.
Ach ja und Hut ab, ich glaube es gibt wenig Autoren, die von einem Nahtod Erlebnis schreiben können, ohne dass es kitschig klingt.
Das Buch hat mir sehr gefallen.

Ebenfalls für „Lovelybooks“ schrieb Jutscha: 

Wortgewaltig, faszinierend und absolut lesenswert
Charlotte Kassel hat Krebs. Sie ist im Krankenhaus zur Therapie. Als sie eines Tages den Mief nicht mehr ertragen kann und sich nach draußen schleicht, lernt sie Paul Junckers kennen, von den Angestellten der Klinik als Spinner verschrien. Diese Bekanntschaft ist der Auftakt zu einer kleinen Odyssee, die Charlotte zur Flucht aus dem Krankenhaus und zu Geistheilern und Scharlatanen, Esoterikseminaren und Spruchheilern führen. Doch wird sie die Krankheit tatsächlich auf diese Art und Weise bekämpfen? Ist der Weg, den sie gewählt hat, wirklich der richtige? Welche Kraft haben positive Gedanken auf den Heilungsprozess? Und wie gehen Angehörige damit um, wenn ein geliebter Mensch plötzlich den Weg der konventionellen Medizin verlassen?
Die Autorin hat es geschafft, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Ich habe mit Charlotte gelitten und gehofft. Selten habe ich einen so wortgewaltigen Roman gelesen. Die Sprache ist wie ein Donnergrollen, manchmal zart und leise, dann schwillt sie an, wird laut und gewaltig, allumfassend. Zitate wie „Das Glück Seines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab“ von Mark Aurel und viele andere Lebensweisheiten regen immer wieder zum Nachdenken hat. Dabei klingt es niemals oberlehrerhaft, sondern stets ausgeglichen. Die Worte sind wunderschön gewählt und passen genau zur jeweiligen Stimmung der Protagonistin. Für mich reinste Poesie.
Das Buch entwickelte sich für mich wirklich zu einer Offenbarung. Diese wundervollen Zitate und der ganz andere Blick auf die Welt sind faszinierend. Es ist eine tolle Lektüre und macht Lust auf das Leben. Ich könnte mir vorstellen, dass es Menschen, die in einer ähnlichen Situation stecken, ganz viel Hoffnung und einen weiten Blick auf alle Möglichkeiten gibt. Und dazu vielleicht auch den Mut, mal das Außergewöhnliche auszuprobieren.
Das Buch hat mich extrem gefesselt und ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen, so dass ich 5 von 5 Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung gebe.

Lektorin Nadja Urbani vom Scriptwerk Mannheim schrieb in ihrem Gutachten (Auszüge): 

„Der Roman ist in einem ganz eigenwilligen, sehr menschlichen Stil geschrieben, der niemals banal klingt. Menschen, die nicht an Übersinnliches glauben, wird hier gezeigt, dass das Thema auf einer niveauvollen Ebene behandelt werden kann und nichts mit den venebelten Esoterik-Ecken im Buchladen zu tun haben muss.
Der Roman ist eine philosophische Fundgrube, ein Schatz, der recht einfach gehoben werden kann – man muss sich nur darauf einlassen. Er gibt so viele Denkanregungen und Perspektiven auf das Leben, dass er selbst belebend wirkt. Man will am liebsten sofort aufbrechen zu seiner eigenen spirituellen Reise, erfährt aber, dass man auch im Kleinen anfangen kann, mit einer
achtsamen Lebenshaltung oder mit Affirmationen wie denen von Louise L. Hay.
Charlotte ist eine rationale Person, deshalb zeigt sich auch der Roman kritisch gegenüber der Flut an Lebensweisheiten, die auch kommerziell stark genutzt werden. Besonders wichtig auch: Sie hat keine Lebenszeit zu verschenken, weshalb sie mit der Esoterik-Szene sehr kritisch umgeht. Gleichzeitig ist sie sehr
offen: „Ich lasse nichts mehr aus.“ Das unterscheidet das Buch von den vielen Esoterik-begeisterten Büchlein unserer Zeit. Die Hauptfigur durchlebt die Probleme, die man mit alternativen Heilmethoden haben kann: abschweifende Gedanken, Probleme mit Bilderimagination, Hemmung beim Dichten … Durch sie ragt der Roman aus der Esoterik-Welle heraus: Kritisch –
offen – gebildet, das ist die Perspektive, die sie letztlich auch zu einer positiven Sicht führt.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Vielfalt der alternativen Lebensformen und Denkweisen, die vorgestellt werden, der Erfahrungsschatz der Figuren. Es ist unglaublich, wie viele kluge Gedanken in diese Romanhandlung gepackt werden, ohne dass er überfrachtet wirkt. Ich habe am Anfang mit einem klassischen Krebs-Roman gerechnet und stattdessen einen Appell ans Leben bekommen ohne Betroffenheitstränen und die
übliche Dramatik. Fast fand ich, dass die Krankheit von Charlotte ein wenig kurz kommt, aber das muss man nicht kritisieren.
Es ist kein Roman, den man einfach durchlesen kann in einem Rutsch, sondern er entfaltet seine Wirkung in der Reflexion, d.h. der Leser kann ihn zwischendurch zur Seite legen und sich aus dem Gelesenen seine eigenen Gedanken spinnen oder wertvolle Textpassagen anstreichen. Deshalb empfinde ich den Roman als Bereicherung!“

Beate Weiler-Pranter schrieb in ihrer Internet-Zeitung EifelOn:

„Ja, manche dieser Episoden habe sie tatsächlich so erlebt, das Meiste sei aber reine Fiktion. Mit ihrem gerade erschienenen Buch „Frau Kassel will Wunder“ betritt Ulrike Schwieren-Höger völliges Neuland. Nach vielen Eifelführern, Reisebüchern über die Region und Texten zu Bildbänden veröffentlicht die Journalistin nun zum ersten Mal einen Roman.
Protagonistin ihres neuen Buches ist Charlotte Kassel. Eine erfolgreiche Juristin, die – an Krebs erkrankt – plötzlich ihr ganzes Leben neu überdenken muss. Vom Klinikalltag überrollt, droht Charlotte in Hoffnungslosigkeit zu versinken. Doch dann trifft sie Paul, der Wunder in einer kleinen Glaskugel sammelt: „Es gibt mehr als Sie glauben. Alles ist besser, als sich abzufinden und zu resignieren.“ Nach diesem motivierenden Impuls sucht Charlotte selbstständig nach weiteren, alternativen Wegen, um wieder gesund zu werden. „Ich kann alles versuchen. Ich kann mich über jede Konvention hinwegsetzen. Du wirst dich noch wundern, Schwesterchen, was ich alles kann“, findet Charlotte neue Lebensenergie.
Berührend, sanft und sensibel beschreibt Ulrike Schwieren-Höger die Situation dieser Charlotte, die – durch ihre Erkrankung aus dem erfolgreichen Juristenleben herauskatapultiert – neugierig, verletzbar und trotzdem mutig die eigenen Grenzen ausprobiert. Auf der Suche nach Heilung setzt sie sich mit Matronen-Kult und Naturmeditation auseinander, nimmt Kontakt zu Eifeler Spruch- und Fernheilern auf und besucht die spirituelle „New Age“-Kommune Danamhur im Piemont. „Die Dämonen reisen mit, aber ich werde sie zähmen mit allen Tricks, die ich unterwegs lerne.“ Zuversicht gibt ihr die magische Beziehung zu jenem Paul, mit dem sie – ähnlich wie in Daniel Glattauers Buch „Gut gegen Nordwind“ –  eine rege Mail-Korrespondenz führt…
Fünf Jahre lang hat sich die Autorin mit der Buch-Thematik beschäftigt. „Während meiner eigenen Erkrankung habe ich erste Notizen gemacht. Später wollte ich diese Erfahrung mit anderen teilen. Das wollte einfach raus. Dieses Buch ist der Versuch, eine fiktive Geschichte mit Elementen anzureichern, die ich selbst erlebt habe.“
Fassungslos stößt der Leser auf Formulierungen wie „Wir müssen aufpassen, dass die Flüssigkeit nicht auf den Boden tropft. Das könnte Löcher geben.“ Mit diesen Worten warnt Krankenschwester Marlies die Patientin Charlotte, während sie deren Chemotherapie vorbereitet. Ein achtlos gesprochener Satz, der Charlotte in Angst und Schrecken versetzt. „Ideal wäre es, wenn unsere moderne Medizin Psychologen enger in den Behandlungsprozess einbinden würde“, plädiert die Vlattener Autorin.
Für sie war es ein Abenteuer, „eine fremde Biographie mit Leben zu füllen. Das war, wie einen Berg zu überwinden. Das habe ich noch nie gemacht.“
Auch sie hat während ihrer Erkrankung erlebt, dass in Ausnahmesituationen bislang unentdeckte Kräfte freigelegt werden. So entstand beispielsweise im Malkurs bei einer Kölner Künstlerin das ausdrucksstarke Frauenportrait, dass nun das Cover ihres ersten Romans schmückt.
Das Buch „Frau Kassel will Wunder“ macht Mut, neue Wege einzuschlagen, völlig verrückte Ideen, die schon lange im Kopf spuken, einfach einmal umzusetzen. Sich mit neuen Strömungen und uralten Ritualen auseinanderzusetzen. Nicht erst, wenn man die Diagnose Krebs bekommt…“

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